Veranstaltungsreihen
Im Rahmen des IfP werden regelmäßig Veranstaltungen angeboten. Drei Veranstaltungsreihen stellen wir hier näher vor:
- Behandlungspraktische Werkstatt: „Dem/der Psychoanalytiker:in über die Schulter geschaut“ (intern)
- Rittmeister-Vorlesungen 1993-2023 (beendet)
- couchKultur: „Bilder der Seele“ – Psychoanalyse als Lebenswissenschaft (beendet)
Behandlungspraktische Werkstatt: „Dem/der Psychoanalytiker:in über die Schulter geschaut“
Die Behandlungspraktische Werkstatt wurde 2006 von Aus-und Weiterbildungsteilnehmer:innen ins Leben gerufen und seitdem organisiert. Die Idee ist, einem/einer erfahrenen Psychoanalytiker:in bzw. Psychotherapeut:in bei der Arbeit „über die Schulter zu schauen“. Oft wird ein (anonymes) Stundenprotokoll einer Behandlung vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung ist offen für A/WBT und Mitglieder. Die Termine werden im Veranstaltungskalender veröffentlicht. Folgende Behandlungspraktische Werkstätten fanden statt:
Behandlungspraktische Werkstatt #1:
„Probleme bei der Beendigung von Psychoanalysen“
Gast: Dr. phil. Dipl.-Psych. J.G. Reicheneder
Behandlungspraktische Werkstatt #2:
„Ich weiß nicht…“ – Auf dem Wege zur Übertragungsdeutung. Spezifische Probleme aus der Behandlung einer Adoleszenten
Gast: Dipl.-Psych. A. Gätjen-Rund
Behandlungspraktische Werkstatt #3:
„Acknowlegement: Ein Beitrag zur Emanzipation des Patienten – ein Fallbericht“
Gast: Dr. phil. Dipl.-Psych. Armin Pollmann
Behandlungspraktische Werkstatt #4:
„Ein Traum wird erzählt.“ – Die Beschäftigung mit einem Traum in einer psychoanalytischen Behandlung
Gast: Dipl. Psych. Monika Schnell
Behandlungspraktische Werkstatt #5:
„Behandlungstechnik im Lichte verschiedener psychoanalytischer Theorien“
Gast: Prof. Dr. Horst Kächele
Behandlungspraktische Werkstatt #6:
„Das musst du bei dir behalten“ – Die Arbeit mit dem Introjekt in der Behandlung eines früh traumatisierten Mädchens
Dipl. Psych. Irmgard Kreft
Behandlungspraktische Werkstatt #7:
„Die Bedeutung der fehlenden 4. Stunde: Vergleich einer 4-stündigen und 3-stündigen
Behandlungsphase einer langjährigen Analyse am Beispiel des Verlaufs einer Behandlungswoche.“
Gast: Dipl.-Psych. Karin Zienert
Behandlungspraktische Werkstatt #8:
„Ich weiß, dass du mich haßt“ – – die Macht der verfolgenden Objekte – aus der Behandlung eines 10-jährigen Mädchens
Gast: Cornelia Berg
Behandlungspraktische Werkstatt #9:
„Kaltgestellt auf der Arbeit.“ Wenn gesellschaftliche und soziale Konflikte Einzug in die Psychotherapie halten.
Gast: Dipl.-Psych. Alfons Göttke
Behandlungspraktische Werkstatt #10:
„Arbeit an der Übertragung? Arbeit in der Übertragung!“ (J. Körner, 1989): 20 Jahre später: controversial discussion
Gäste: Dipl.-Psych. Cornelia Rosenow (Fallvorst.), Dr.med. Cornelia Wagner, Dr. phil. Dipl.-Psych. Tilo Naatz, Prof. Dr. Jürgen Körner
Behandlungspraktische Werkstatt #11:
„Ach, scheiß Borderline!“: Über die Behandlung einer 19jährigen Jugendlichen
Gast: Martina Drust
Behandlungspraktische Werkstatt #12:
„Ich weiß nicht – und ich hab auch gar keine Lust, es zu wissen“ – Genetische Deutungen in der analytischen Situation
Gast: Dr. Irma Gleiss
Behandlungspraktische Werkstatt #13:
„Im Schatten des Vaters“ – Diskussion klinischer und behandlungspraktischer Aspekte anhand eines Stundenprotokolls
Gast: Dr. Kurt Höhfeld
Behandlungspraktische Werkstatt #14:
„Man kommt nicht ran und man kommt nicht raus“ – Wenn sich Patient und Analytiker mit Hilfe von Worten und Körpersprache vor dem Unaussprechbaren schützen
Gast: Dr. Alfred Bringmann
Behandlungspraktische Werkstatt #15:
„Wenn die Seele det nich weeß, denn nützt det ja nüscht.“ Triangulierungsschritte mit Eltern
innerhalb einer analytischen Kindertherapie
Gast: Heilwig Lorenz
Behandlungspraktische Werkstatt #16:
Fachrichtungen im Dialog: Thilo Eith (PaIB) und Gustav Bovensiepen (JIB) diskutieren klinische und behandlungspraktische Aspekte anhand des Stundenprotokolls eines Lehranalytikers
Behandlungspraktische Werkstatt #17:
„… es gibt noch keine Brücke… weil der Bär sich angesteckt hat.“ Von Leid und Freud in einem videografierten Erstgespräch mit einem 5j. Jungen
Gast: Ulrike Held
Behandlungspraktische Werkstatt #18:
„Die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit der TfP?“
Gäste: Alfons Göttke (AP), Patrick Herrmann (AKJP), Werner Köpp (PsA), Anne Springer (AP) diskutieren anhand eines Stundenprotokolls aus einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie von Iris Baisch (Psa) die Arbeit am Fokus und den Umgang mit der Übertragung
Behandlungspraktische Werkstatt #19:
„Gesättigte und ungesättigte Deutungen“
Gast: Herbert Will
Behandlungspraktische Werkstatt #20:
Stundenprotokoll mit Fokus „Gender und Sexualität“.
Gast: Frau Prof. Ilka Quindeau.
Behandlungspraktische Werkstatt #21:
„Jungianisch-Freudianische Perspektiven auf ein Stundenprotokoll/Traumprotokoll.“
Gäste: Claus Braun & Louise Schmidt-Honsberg.
Behandlungspraktische Werkstatt #22:
„Transformationen namenloser Zustände“
Gast: Bernd Nissen
Behandlungspraktische Werkstatt #23:
„Dem/der Psychoanalytiker:in bei der Arbeit über die Schulter geschaut“
Gast: Dr. Wolfgang Hegener
Behandlungspraktische Werkstatt #24:
Gast: Dorothee Stoupel, Psychoanalytikerin aus dem Karl-Abraham-Institut
Behandlungspraktische Werkstatt #25:
Gast: Dr. Bernd Heimerl, Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP)
Behandlungspraktische Werkstatt #26:
Gast: Dr. Udo Hock, Berlin
Behandlungspraktische Werkstatt #27:
Dr. B. Jesberg, Berlin
Rittmeister-Vorlesung 1993-2023
– Psychoanalyse – politische Verantwortung –
John F. Rittmeister hat vom 1. September 1939 bis zu seiner Verhaftung die Poliklinik des „Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie“ geleitet. Als Mitglied der Widerstandsgruppe um Schulze-Boysen und Harnack wurde er am 13. Mai 1943 in Plötzensee hingerichtet.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Ermordung von J.F. Rittmeister gründete sich 1993 die Rittmeister-Arbeitsgruppe als Projektgruppe der DPG-AG am Institut für Psychotherapie e.V. Berlin. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht zu diskutieren, wie wir neben der Erinnerung an Rittmeister aktuelle Themen in den einmal jährlich stattfindenden Rittmeister-Vorlesungen aufgreifen können: Veränderungen der Arbeitswelt, der sozialen Wirklichkeit durch das Internet, der Sexualmoral, der Sozialstruktur, Kriegsbeteiligungen. Die Psychoanalyse kann zu diesen politischen und sozialen Problemen einen Beitrag liefern. Belastet durch das Erbe des „Reichsinstituts“ sind wir in besonderer Weise verpflichtet, die politische Verantwortung der Psychoanalyse ernst zu nehmen – sowohl im Hinblick auf Erinnerungsarbeit, als auch im Hinblick auf Gegenwartsfragen. Das kulturelle Potential der
Psychoanalyse gerät auch heute immer wieder in Gefahr – statt permanente Aufgabe zu sein.
„Wenn die Psychoanalyse aufhört zu demaskieren, das Ungeheure zu entlarven und sich mit der Arroganz und dem Machtmissbrauch unkontrollierter Herrschaftsstrukturen widerspruchslos zu arrangieren versucht, hört sie auf, „skandalös“ zu sein, was sie von Anfang an gewesen ist; sie denaturiert ihren eigenen Anspruch und reduziert sich selbst zu irgendeiner Therapieform, die selbst noch in Zeitläuften tiefster Unfreiheit zu gebrauchen ist.“ (Keilson 1995)
Couchkultur: „Bilder der Seele“ – Psychoanalyse als Lebenswissenschaft (2007 – 2017)
Die Reihe couchKultur fand von 2007 – 2017 in den Räumen des Institutes für Psychotherapie Berlin statt und war ein interdisziplinäres Forum zum Austausch zwischen psychoanalytischen Wissenschaften, Kunst, Musik, Natur- und Geisteswissenschaften. Sie wurde 2007 von Dr. med. Bernhard Haslinger begründet und bis Anfang 2013 organisiert und geleitet.
Es war eine öffentliche Veranstaltung, zu der alle Interessierten – explizit nicht nur Fachpublikum – eingeladen waren. Der Grundgedanke war, wissenschaftliche Theorien über „das Seelische“ mit der direkten sinnlichen Erfahrung in Kunst und Musik zu verknüpfen. Die Grenzgebiete zwischen den Bereichen, die Leerstellen und Zwischen-Räume sind es, die interessieren, das Sagbare soll – so das Konzept – immer auch mit dem Unsagbaren, dem unmittelbar Erfahrbaren verknüpft werden.
CouchKultur war ein Forum für alle Wissenschaften: die „Bilder der Seele“, die sich thematisch als roter Faden durch die Reihe ziehen, wurden aus den unterschiedlichen Perspektiven der Referenten und Künstler beleuchtet und sollten zum lebendigen Austausch anregen.
Eingeladen wurden Künstler:innen, Musiker:innen, Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen aus Bereichen der Psychoanalyse, Philosophie, Literatur, Kunsttheorie, Geschichte, Medizin, Neurowissenschaften, Religionswissenschaften und anderen. An jedem Abend gab es einen künstlerischen Teil (Konzert, Kurzfilm, Performance etc.) und einen kurzen theoretisch-essayistischen Teil. Eine Auswahl früherer couchkultur-Themen finden Sie rechts auf dieser Seite.
Das Institut für Psychotherapie ist seit über 60 Jahren in Berlin ein Ort des wissenschaftlichen Austausches, der Fortbildung und Forschung sowie der Weiterentwicklung psychoanalytischer Theorien und deren Anwendung. Die Psychoanalyse wird über ihre therapeutische Bedeutung hinaus als Lebenswissenschaft verstanden, die den Menschen in seinem individuellen, sozialen und kulturellen Wesen versteht und ihn zur Weiterentwicklung, Selbstwerdung, Individuation anregen kann.